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Kleine Nomadin

Zuhause in der ganzen Welt.

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Living the Backpacker Life. #NOT

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Backpacker. Ja, ganz theoretisch bin ich ein Backpacker. Ich habe einen Rucksack. Er ist fast größer als ich, wiegt gefühlte Tonnen und ist mittlerweile ziemlich dreckig von den vielen Busfahrern, die ihn achtlos in die schmutzigen Gepäcksräume der Busse werfen. Außerdem ist jede freie Tasche vollgestopft – mit Notfall-Klopapier, Flip Flops, Mini-Schlafsack. Wenn ich jetzt noch meine mittlerweile genauso dreckigen kurzen Shorts und mein Schlabber-T-Shirt anziehe, könnte man meinen, ich wäre ein typischer Backpacker. Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens, nach der nächsten großen Party, dem idealen Platz zum Aussteigen aus meinem, ach so materialistischen Leben zuhause, um Neo-Hippie oder der neue so genannte Digital Nomade mit Apple Laptop zu werden.

Ich muss euch enttäuschen!
Denn: Es gibt kaum etwas, was ich weniger bin als ein „richtiger Backpacker“. Und das schreibe ich mit keinem bisschen Traurigkeit in meinen tippenden Fingerkuppen. Ich bin Reisende mit Rucksack. Weil der Koffer auf den holprigen Straßen so schlecht zu ziehen ist. Weil’s halt angenehmer ist, wenn man den Rucksack schultern kann. Weil er in der Ecke stehend weniger Platz braucht. Alle Backpacker, die ihr Backpacker-Klischee mit Inbrunst leben, sollten jetzt und hier den Blog wechseln, denn möglicherweise würden die nächsten Sätze blankes Entsetzen in euren Gesichtern auslösen: Ich hasse es in Schlafsälen zu schlafen, weil ihr überall eure Zeug liegen lässt und man über tausend Hügel schmutziger Kleider steigen muss. Ich mag es nicht, mich 3 Stunden für eine Dusche anstellen zu müssen, um mich dann voll eingeseift unter ein schwach tropfendes, kaltes Rinnsal zu stellen, weil der Wassertank mittlerweile leer ist. Ich finde es toll, auch mal um 22 Uhr schlafen zu gehen, wenn ich einen anstrengenden Tag hinter mir habe, anstatt wie ein Eichhörnchen auf Speed bis 6 Uhr früh durch die Clubs zu tanzen, um dann am nächsten Tag bis 15 Uhr zu schlafen.

Mein Rucksack ist einfach ein Rucksack. Keine Lebenseinstellung.

Ich erinnere mich an das entsetzte Gesicht von einem Deutschen in Ecuador, als ich ihm genau das gesagt habe. An das Kopfschütteln, als ich der Rezeptionistin des Hostels gesagt habe, dass die Nomaden-Schwester und ich doch lieber ein Privatzimmer wollen als einen 8er-Schlafsaal. Und nein, die Hängematte draußen ist auch nichts für uns. Aber Danke fürs Angebot! Man mag es verwöhnt „Luxusmäuschen“ oder einfach – und meistens abwertend gemeint – Touristin nennen. Aber damit habe ich mittlerweile kein Problem (mehr). Immerhin lass ich mir auch von den Veganern mein blutiges Steak nicht mehr vermiesen. (Ups, jetzt kann ich die Veganer auch noch aus meiner Blog-Zielgruppe streichen!) Ich bin mittlerweile so vielen „Backpackern“ begegnet, für die der Rucksack mehr Lebenseinstellung als Mittel zum Zweck ist. Für sie heißt Rucksack-tragen, dass man es so machen muss, wie es in einer nicht geschriebenen Backpacker-Bibel steht. Die ihr Backpacker-Life leben, wie andere eine Religion. Ich finde beides blöd. (Religiöse Anhänger: Tschüss, hat mich gefreut, dass ihr bis jetzt mitgelesen habt!)

Was ist der Unterschied zwischen dir und mir?
Ich reise. Du reist. Ich mag Spinat. Du lieber Pizza. Ich mag lieber Einzelzimmer. Du dafür Schlafsäle. Und trotzdem dürfen wir beide einen Rucksack tragen. Absatz Ende.

Lasst doch jeden so sein wie er will.
Ich bin sicher, es gibt sie auch. Die rare Sorte an Rucksacktragenden, die nicht wertend sind. Die nicht auf Biegen und Brechen dem Klischee nachkommen wollen, eigentlich in kein Klischee zu passen. Die, die dich nicht schief anschauen, wenn du ihnen sagst, dass du gerne in einem Zimmer alleine schläfst. Nur leider hab ich euch auf meiner Reise bisher schmerzlich vermisst. Aber falls ihr da seid, falls es euch gibt: Bitte kommt raus aus euren Löchern und lasst uns jenen Menschen – die mit ihren Rucksäcken durch die Gegend laufen, als wären sie nur, weil sie „Backpacker“ sind, bessere Reisende – ein bisschen Flower-Power-Hippie-Feenstaub entgegen pusten, der sie verstehen lässt:

Du bist du. Ich bin ich. Und das ist gut so. Ob mit Rucksack oder ohne.

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Als kleine Nomadin bin ich überall zuhause. In meinen Reisegeschichten begleitet ihr mich auf meiner 7-monatigen Reise durch die Welt.

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