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Kleine Nomadin

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Andalusien

Flamenco in Cádiz

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Wenn am Abend die Sonne über dem Strand von Cádiz untergeht und die weißen Häuser in ein orangefarbenes Licht hüllt, dann erwacht das Leben in der Hafenstadt. Denn dann ist es Zeit für – Flamenco.

Nach unseren entspannenden Strand- und Naturtagen an der Costa de la Luz freuen wir uns auf die lockere Atmosphäre der Hafenstadt und auf ein bisschen spanisches Temperament. Zum Glück hat unser Host Juan hier eine Tipp für uns: Flamenco in der „Peña la Perla de Cádiz“. Wir hören schon die Kleider wirbeln, die Fächer zischen und die Schuhe klappern – bis uns Juan sagt, dass wir uns etwas gedulden müssen, denn die Zeit für Flamenco ist noch nicht gekommen. Immerhin ist es erst 18 Uhr.

Und 18 Uhr ist was? Zeit für die „Siesta“. Zwischen 16 und 20.30 Uhr sieht man in Spanien nichts außer zugeklappte Fensterläden, geschlossene Geschäfte und versperrte Bartüren. Geht man um diese Zeit, wie wir, durch die leeren Straßen Cádiz hört man aus den halbgeöffneten, mit Vorhängen verhüllten Fenster, die die Mittagshitze vorm unerwünschten Eindringen abhalten, die Fernsehapparate und spanische Familien vor sich hin plappern. Das Leben wandert inhouse. Was auf den Straßen zurückbleibt sind vereinzelte Touristen, die nach Nahrung suchen – wie wir.

Beim Spaziergang durch die Altstadt von Cádiz merken wir den Unterschied zum kleinen weißen Tarifa: In Cádiz, der Stadt, die fast rundum vom Atlantik umgeben ist und die nur durch eine schmale Zufahrt mit dem Festland verbunden ist, merkt man die weltbürgerliche-liberale, noble Stimmung. Die Häuser der Altstadt haben kleine, gußeiserne Balkone, die Straßen sind gepflastert und die breite Strandpromende wird von Palmen eingerahmt. Hier flanieren nicht die coolen Surferboys sondern die schicken Damen mit ihren Handtaschen-Hunden und die Herren mit Zigarre und Hut. You see?

Um 20.30 Uhr, dann wenn die Sonne ihre Schicht schön langsam beendet, erwacht Cádiz und seine Straßen zum Leben. Und auch uns holen unsere knurrenden Bäuche aus der Siesta-Starre und führen uns, dank eines ausgezeichneten Tipps, in die Taparia de Columela. Highly recommended Tapas – ich schwör’s: das beste Essen des Urlaubs!

Und danach, danach beginnt das Leben erst so richtig. Denn wir können die Hochburg des Flamenco doch nicht  ohne „Cante y Baile“ – Gesang und Tanz – verlassen. In der „Peña la Perla de Cádiz“ sichern wir uns Karten für „das Konzert des Flamenco Königs“ Ezequiel Benítez, wie uns unsere spanische Sitznachbarin, eine alte Dame, zusichert. Ursprünglich war der Flamenco eine Geisterbeschwörung der „gitanos“ (Zigeuner) und beginnt häufig wie eine Anrede. So auch hier: Der füllige Flamenco König sitzt umringt von einem Gitarristen und zwei Klatschern auf der Bühne und spricht… aus seiner Kehle dringen leise, klagende Laute, die sich zu einem kehligen, lauten Schreien auswachsen. Als hätte ein Dämon von ihm Besitz ergriffen, sitzt er in seiner Masse auf der Bühne, verzerrt sein Gesicht vor leidendem Herzschmerz und besingt die Einsamkeit, die Traurigkeit und die Unterdrückung. Während das Publikum den Sänger mit „hay hay“ Rufen anfeuert, ihm zuklatscht und zum Ende des Liedes trägt, wird auch getanzt: In aufrechter Haltung, in einem langen Kleid, stampft die Tänzerin rhytmisch, dreht und windet sich während der Fächer, die Scherpe und die Fäden ihres Kleides temperamentvoll über die Bühne wirbeln.

Um 12.30 Uhr tobt die Halle des Flamenco und in unseren Körpern die Müdigkeit des Tages. Und da man es beenden sollte, wenn es am schönsten ist, schleichen wir nach einem Klatschkonzert für Ezequiel aus dem Saal und lassen die Spanier weiterfeiern. Denn: morgen ist auch noch ein Tag, an dem unsere Reise in Andalusien weitergeht und von der auch wir bereits jetzt schon Lieder singen können, so viel haben wir gesehen und erlebt.

 

 

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